Die Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem. Schon 10 % der 20- bis 30-
jährigen und sogar rund 40 % der 80-jährigen Frauen sind betroffen. Aber auch
Männer können unter Harninkontinenz leiden.
- Belastungs- und Stressinkontinenz kann durch erhöhten Druck im Bauchraum beim Husten oder Niesen ausgelöst werden.
- Dranginkontinenz ist der unwillkürliche Harnverlust bei starkem Harndrang. Er tritt häufig nach Blasenerkrankungen durch Entzündungen auf.
In der Öffentlichkeit ist das Thema Harninkontinenz nach wie vor tabu. Vielen
Betroffenen fällt es daher schwer, darüber zu sprechen. Stattdessen passen sie ihren
Alltag den Beschwerden an, planen z. B. den Einkaufsweg so, dass jederzeit eine
öffentliche Toilette in der Nähe ist. Doch soweit muss es nicht kommen, da die
Physiotherapie verschiedene Behandlungsmöglichkeiten kennt. Meist hilft schon ein
gezieltes Beckenbodentraining. Es bewirkt eine Entspannung oder Kräftigung der
Rumpf- und Beckenbodenmuskulatur. Beim Physiotherapeuten erhalten Betroffene
zudem Tipps, die sie in belastenden Alltagssituationen anwenden können. Neben
Krankengymnastik kann Elektrostimulation die Therapie unterstützen.